Das Barfen ist eine sehr gute Alternative zum herkömmlichen kommerziellen Fertigfutter. Die Vorteile liegen auf der Hand. Das Trocken- und Dosenfutter für Hunde und Katzen ist steril; Bakterien im
Fleisch sind abgetötet, Mineralstoffe und Vitamine werden künstlich hinzugesetzt. Aber es ist ein totes Futter. Hinzu kommt, dass der Getreideanteil in vielen Fällen zu hoch ist, so dass es bei
Tieren oftmals zu Allergien und Verdauungsbeschwerden kommt. Im Gegensatz dazu handelt es sich beim Barfen um eine natürliche Fütterungsart, bei der der Tierhalter Eigenverantwortung trägt, was eine
gute Kenntnis der beinhalteten Nahrungsstoffe voraussetzt. Ein wichtiger Vorteil ist, dass gut ausgewogenes Rohfutter die Verdauung effektiv reguliert. Hinzu kommt, dass dieses aus Rohfleisch
bestehende Tieressen weder Abfallprodukte noch Knochenmehl aufweist. Die korrekte Rohfütterung sieht außerdem von einer unnötigen Nutzung chemischer Stoffe und Geschmacksverstärker ab, denn die
Futterstoffe sind von Natur aus aromatisch und abwechslungsreich. Eine weitere günstige Eigenschaft ist, dass das Futter auf den Stoffwechsel und Energiegehalt des Hundes optimal eingestellt werden
kann. Da der Körper des Tieres nicht mehr so viele Abfallprodukte ausschwemmen muss, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch der Eigengeruch des Tieres verbessern. Generell wirken sich
regelmäßige Rohfutter Mahlzeiten positiv auf die Gesundheit, Kondition sowie den Energiehaushalt eines Tieres aus und sorgt für glänzendes Fell.
Grundlegendes - kurz und knapp:
Normalerweise kommt ein Welpe mit 8-10 Wochen in sein neues Zuhause. Er ist dann entwöhnt und kann bereits feste Nahrung zu sich nehmen.
Wurde bereits vor dem Umzug roh gefüttert - perfekt - dann kann man “einfach” weitermachen! Aber auch, wenn der Welpe bisher Fertigfutter bekam, kann man ihn problemlos umstellen. Ein
schrittweises Vorgehen ist nicht notwendig, die Verdauung passt sich in der Regel sehr gut, schnell und ohne Probleme um.
Einen Welpen barft man übrigens nicht anders als einen erwachsenen Hund - er braucht weder mehr oder weniger noch andere Nahrungsergänzungsmittel - allein durch die höhere Tagesfuttermenge wird
der Bedarf an allen Nährstoffen gedeckt.
Apropos Tagesfuttermenge: diese beträgt 4-6% vom Körpergewicht (ist also wöchentlich anzupassen) und kann in Einzelfällen auch höher liegen - das hängt von der Aktivität des kleinen Rackers ab.
Gefüttert wird 3-4x am Tag, wobei es am besten ist, hierbei füttert man im Idealfall ein- bis zweimal Fleisch, Innereien und Gemüse, einmal eine Art Welpenbrei (bis etwa zur 16. Woche) und einmal
fleischige Knochen.
Bei den Knochen sollte darauf geachtet werden, dass sie entweder fein gewolft sind oder aber so groß, dass der Welpe sie nicht im Ganzen schlucken kann!
Spätestens mit der 16. Woche würde ich auf eine 3x tägliche Fütterung umstellen und den Welpenbrei weglassen. Meist beginnt nun der Zahnwechsel und wir sprechen nicht mehr vom Welpen sondern vom
Junghund.
Ab einem Alter von 6-7 Monaten reduziert man die Tagesfuttermenge langsam aber sicher auf 2-4% vom Körpergewicht (bei sehr großen Rassen natürlich später), der Zahnwechsel ist meist
abgeschlossen und das Wachstum verlangsamt sich. Eventuell beginnt nun sogar schon die “Pubertät”...
WAS aber füttern wir überhaupt?
Im Endeffekt brauchen Hunde keine anderen Nährstoffe als Menschen. Als (Omni-)Karnivoren aber benötigen sie eine andere Verteilung als wir.
Wir brauchen also:
- Proteine
- Fete
- Kohlenhydrate/Faser-/Ballaststoffe
- Vitamnine
- Spuren-/Mengenelemente
- Wasser
Im Napf landen demnach:
- Fleisch
- Innereien
- Pansen/Blättermagen
- Fett
- RFK (rohe fleischige Knochen)
- Milchprodukte
- Gemüse
- Obst
- Öle
- optional Getreide
Verteilung:
- Gemüse 75%
- Obst 25%
Pflanzlich: 30%
- Gemüse 40%
- Getreide 40%
- Obst 20%
Tierisch: 80%
- Muskelfleisch (durchwachsen) 50%
- Pansen/Blättermagen 15%
- Innereien 15%
- RFK 20%
- Muskelfleisch (durchwachsen) 50%
- Pansen/Blättermagen 15%
- Innereien 15%
- RFK 20%
Sollen Milchprodukte gefüttert werden, werden 5% vom Muskelfleisch mit 5% MiPros ersetzt.
Ebenfalls gut im Napf macht sich Blut - gibt es mittlerweile auch in fast allen Shops (tiefgefroren oder als Pulver) - Dosierung: ca 50 ml/kg Fleisch.
Beispiele:
Muskelfleisch: alles, was auf Fleisch endet (zb Kron-, Kopf-, Hals-, Stichfleisch), auch Mägen, ferner Brust, Bauch, Rücken, Zunge, Backen, Lefzen etc.
Fett: hiermit ist das wirkliche Fett gemeint, meist weißlich/gelblich und mittlerweile in fast allen Shops erhältlich. Es sollte immer zugefüttert werden, wenn das Muskelfleisch weniger als 15 %
Fett enthält. Erstrebenswert ist ein Fettanteil von 15-25%.
Innereien: Leber, Herz, Nieren, Milz (Lunge ist auch Innerei, enthält aber kaum nennenswerte, wichtige Nährstoffe). Verteilung: 1/3 Leber, 1/3 Herz, 1/3 gemischt aus Nieren, Milz etc.
RFK (immer 50% Fleisch, 50% Knochenmaße): Brustbe
in, Schulter, Hälse, Sandknochen, Schwanz...
Gemüse: Möhren, Chinakohl (sanfter Kohl), Salate, Gurken, Kürbis, Pastinaken, Topinambur, Rote Beete (sparsam verwenden), Süßkartoffeln, Zucchini...
Obst: Äpfel, Birnen, Beeren, Bananen, Pflaumen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsische (immer ohne Steine/Kerne!)...
Getreide: Amaranth, Buchweizen, Quinoa, Hirse (GLUTENFREI!), Reis, Hafer, Weizen-/Haferkleie...
Milchprodukte: Buttermilch, Joghurt, Frischkäse, Hüttenkäse, Quark, Kefir, Mozarella, Hirtenkäse...
Öle: Lachs-, Lein,- Oliven-, Nachtkerzen-, Argan-, Borretsch-, Krill-, Fisch-, Kokos-, Hanf-, Kürbiskernöl...
Auch verfüttert werden dürfen: Pflanzen und Kräuter (zb Brennnessel), Nüsse (zb Haselnüsse, Paranüsse), Kokosflocken, Knoblauch (in kleinen Mengen, <4 Gramm/kg Körpergewicht/Tag), Lebertran,
Sprossen, Keimlinge, Samen und Kerne (zb Kürbiskerne)...
NICHT in den Hundemagen gehören: Rosinen/Weintrauben, Macadamianüsse, Schokolade, rohe Nachtschattengewächse (Tomaten, Paprika, Kartoffeln), Auberginen, Kohl (bläht), Hülsenfrüchte, Avocados,
Eicheln, Muskatnuss, Kaffee, Nikotin, Alkohol, Xylit (Süßstoff), Bittermandeln...
Heilkräuter, -pilze und -pflanzen sowie Algen, MSM, Propolis und die vielen anderen mittlerweile im Handel erhältlichen Nahrungsergänzungen haben sicher alle ihre Berechtigung und einen Sinn,
sollten aber nur bei Bedarf und mit Bedacht eingesetzt werden, um ihre Wirkung entfalten und dem Hund helfen zu können...
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Da wir beide Vollzeit berufstätig sind, stellen wir uns nicht täglich dieser Aufgabe. Ca. aller zwei Monate kaufen wir Obst /
Gemüse der Saison (im Sommer kommen auch schonmal Löwenzahn und Gräser mit dazu) und machen eine GroßMixAktion. Öl und Kefir kommt gleich mit dazu. Nach ca. 1h ist alles portioniert und eingebechert
und wird eingefroren.
Wir kommen pro Tag mit 1kg Fleisch plus Zusatz für alle vier Hunde aus (jetzt 500g für die drei Zwerge) und - und das ist
wichtiger - wissen, WAS sie bekommen!!! Selbst unsere Welpen werden komplett frisch aufgezogen!
A
Aminosäure (AS):
Bausteine der Eiweiße. Bekannt sind 20 AS, wovon rund 10 essentiell sind (müssen mit dem Futter zugeführt werden) z.B. Lysin. Die übrigen 10 werden vom Pferde-Organismus selbst aus
Nahrungsbestandteilen gebildet.
Ammoniak:
farbloses, giftiges Reizgas, das beim Harnstoffabbau freigesetzt wird. Ist u.a. durch seinen sehr stechenden Geruch gekennzeichnet. Es besitzt in höherer Konzentration eine stark ätzende Wirkung.
Ammoniak greift im Stall die Hufe an und schädigt Haut und Schleimhäute. In schlecht gelüfteten Pferdeställen kommt es deshalb oft zu Lungenproblemen. In modernen Einstreuprodukten wird deshalb oft
ein Ammoniakblocker (Enzyme und Bakterien, die das Ammoniak binden und umwandeln) verwendet (z.B. Alpenspan Exquisit)
Ascorbinsäure:
Vitamin C
Antioxidantien:
natürliche (z.B. Vitamin C und E) und chemische Konservierungsmittel, um die Haltbarkeit zu verbessern
Azidose:
Übersäuerung (zu niedriger PH-Wert), häufig im Blind- und Grimmdarm des Pferdes, ausgelöst durch zu hohe Kraftfuttergaben.Ascorbinsäure:
Vitamin CB
Biotin:
Vitamin, das in mindestens 9 biotinabhängigen Enzymen benötigt wird. Viele dieser Enzyme katalysieren wichtige Schritte des Haut- und Haarstoffwechsels. Ein Biotinmangel äußert sich in Haut- und
Fellirritationen sowie schlechten Hufen.
Ballaststoffe:
Ein ballaststoffreiches (rohfaserreiches) Futter ist Raufutter. Das Pferd ist dank seiner Verdauungsphysiologie in der Lage, ballaststoffreiches Futter energetisch zu verwerten. Für den Mensch sind
sie unverdaulich.
Bierhefe:
Reich an B-Vitaminen und Aminosäuren. Stabilisiert die Darmflora und wirkt appetitanregend. Reguliert den Stoffwechsel.
Biophile Mineralstoffe:
Biophile (wörtlich lebensfreundliche) Mineralstoffe werden aufgrund ihrer spezifischen organischen Bindungsform im Organismus besonders gut verwertet. Sie können z.B. als Aminosäuren-Chelate oder
als Zuckerverbindung, als Inhaltsstoffe von Hefe, Algen oder Milchprodukten vorliegen.
Botulismus:
Futtermittelvergiftung, die durch die Aufnahme von Botulinumtoxin ausgelöst wird. Dieses Gift wird von einem Bakterium gebildet. Botulismus kann durch die Fütterung von, durch verseuchte Erde oder
Kadavereinschluss, verunreinigter Silage auftreten. Nach Aufnahme der Infektion dauert es zwischen 1 bis 6 Tagen bis zum Auftreten der ersten Krankheitssymptome. Muskelzittern, unregelmäßige Gänge
und Schluckbeschwerden sind erste Anzeichen. In weiterer Folge kommt es zu Muskelschwäche und Festliegen infolge von Lähmungserscheinungen, die letztlich innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen
können.
C
Carnitin (L-Carnitin):
wird aus den Aminosäuren Lysin und Methionin gebildet. Carnitin ist ein natürlicher Bestandteil der Muskulatur von Säugetieren. Dabei weisen die Herz- und Skelettmuskulatur relativ gesehen den
höchsten Anteil auf. Über die Zufütterung fördert L-Carnitin die Ausdauer- bzw. Leistungsfähigkeit von Sportpferden.
Carotin (ß-Carotin):
Vorstufe des Vitamin A, daher auch die Bezeichnung "Provitamin A". Der Körper ist in der Lage, je nach Bedarf aus ß-Carotin Vitamin A herzustellen. Die Gefahr einer Überdosierung von ß-Carotin
besteht nicht.
Cellulose:
Gerüstsubstanz fast aller Pflanzen (=Art von Rohfaser), unverdauliche Rohfaser = Ballaststoffe. Bei zu hohen Gaben von Vitamin A kann dies aber der Fall sein. Wird vom Pferd mikrobiell
verdaut. Bei Störungen im Verdauungstrakt ist Cellulose unverdaulich.
Chondroitin:
Stoffwechselprodukt des Glucosamins, weniger gut verdaulich
Cobalamin:
wichtiges Coenzym bei der Blutbildung
Coenzym:
Substanzen, die an Enzymreaktionen beteiligt sind. Coenzyme sind allgemein fest an ein Enzym gebunden. Vorstufen der Coenzyme sind häufig Vitamine, also essentielle Nahrungsbestandteile.
Cystin:
schwefelhaltige Aminosäure, die vernetzte Strukturen in Haaren und Horn schaffen kann. Haare und Hufe bekommen so mehr Festigkeit.
D
DE:
Abkürzung für "digestible energy" = verdauliche Energie
Dehydration:
Entzug von Wasser
Digest:
enzymatisch und mittels Hydrolyse hergestellte Flüssigkeit; Rohmaterial Muskel oder Leber
Diätfuttermittel:
Mischfuttermittel, die dazu bestimmt sind, den besonderen Ernährungsbedarf der Tiere zu decken, bei denen insbesondere Verdauungs-, Resorptions- oder Stoffwechselstörungen vorliegen oder zu
erwarten sind.
E
Eiweiß:
besteht aus Aminosäuren. Es gibt zwei Gruppen: die eigentlichen Eiweiße (Proteine) und die Proteide. Proteine sind die Baustoffe des Körpers. Proteide sind Verbindungen von Proteinen mit nicht
eiweißartigen Gruppen (z.B. Schleimstoffe)
Elektrolyte:
Mengenelemente (Natrium, Kalium, Chlor), die über den Schweiß oder bei Durchfall verloren gehen.
Endotoxine:
Giftstoffe von absterbenden Bakterien, die im Körper in das umgebende Gewebe eindringen.
Enzyme:
Enzyme sind Eiweißmoleküle, die als Katalysatoren chemische Reaktionen beschleunigen. Enzyme sind für den Stoffwechsel unverzichtbar. Für verschiedene Ausgangsstoffe (Substrate) und verschiedene
chemische Reaktionen gibt es verschiedene Enzyme.
Erhaltungsbedarf:
liegt höher als der Grundumsatz; hängt im Wesentlichen von der Wärmeabgabe des Organismus ab, welcher wiederum von der Körperoberfläche abhängt: je größer die Körperoberfläche, desto höher die
Wärmeverluste.
Erhaltungsstoffwechsel:
Stoffwechsel, der nicht zur Zunahme der Biomasse führt, aber Energie benötigt, die ausschließlich zur Lebenserhaltung nötig ist.
Essentielle Aminosäuren:
Da der Körper diese nicht selber bilden kann, müssen diese mit der Nahrung zugeführt werden. Dazu gehören Lysin, Methionin, Threonin, Leucin, Isoleucin, Valin, Phenylalanin.
Ethoxiquin:
EU-Zusatzstoff zur Konservierung
Extruder / extrudiert:
Herstellungsverfahren unter starker Erhitzung und Komprimierung
F
Fermentation:
Chemische Umwandlung von Stoffen durch Bakterien und Enzyme (Gärung).
Fermentgetreide:
Milchsäure-Gärungsprodukt auf Getreidebasis. Die Fütterung von Fermentgetreide hilft das Säure-Basen-Gleichgewicht wieder herzustellen, wirkt entgiftend, unterstützt die körpereigene Vitaminsynthese
und fördert die Futterverwertung. Es ist reich an Mineralien, Spurenelementen und essentiellen Aminosäuren.
Fett:
wichtiger und gut verdaulicher Energie- und Fettsäurenlieferant
Fischmehl:
gemahlenes Material von ganzen Fischen oder Teilen davon
Folsäure:
Die Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin aus der Vitamin B-Gruppe; sehr wichtig bei der Zellteilung und der Neubildung von Zellen. Zusammen mit Vitamin B12 ist Folsäure essentiell für die Bildung
von roten und weißen Blutkörperchen sowie für die Produktion von Blutplättchen, die für die Blutgerinnung und damit für den "Wundverschluss" notwendig sind. Folsäure ist außerdem sehr wichtig für die
Synthese von Nukleinsäuren, welche die Basisinformationen der Erbanlagen (DNS) erhalten. Aus diesem Grund ist Folsäure für die Entwicklung des Embryos in der Trächtigkeit von Bedeutung.
Freie Radikale:
aggressive Moleküle, die Zellbestandteile angreifen. Sie entstehen ständig in den Mitochondrien während der Energieerzeugung. So auch während der Knorpelabreibung in den Gelenken. Sie werden
innerhalb des Immunsystems zur Abwehr von Krankheitserregern eingesetzt und sind in angemessener Anzahl notwendig. Bei einer zu hohen Anzahl können freie Radikale jedoch die körpereigenen Zellen
schädigen. Unschädlich gemacht werden die freien Radikale durch die so genannten Antioxidantien.
Fütterungssequenz:
Reihenfolge der Futtermittelgabe pro Mahlzeit. Sie richtet sich nach der Rationszusammensetzung. Sinnvoll ist es, vor jeder Kraftfuttergabe das Raufutter zu füttern, um stabile Milieubedingungen
sicherzustellen.
G
Glucosaminhydrochlorid:
aus Schalentieren gewonnene Substanz, die die Wasserspeicherfähigkeit des Knorpels unterstützt , gehören zu den sog. Glykosaminoglykanen.
Gluten:
Eiweißbestandteil des Getreides, wirkt zuweilen allergen (enthalten in Gerste, Roggen, Hafer und Weizen)
Glykosaminoglykane (GAG):
Extrakt aus der grünlippigen neuseeländischen Muschel. GAG sind besondere Eiweiß-Zuckerverbindungen des Bindegewebes. Sie sorgen dafür, dass Stöße und Belastungsdruck im Gelenkknorpel und in den
Zwischen-Wirbelscheiben elastisch abgedämpft werden. Außerdem sind sie für die Schmiereigenschaften der Gelenkflüssigkeit verantwortlich. Sie gewährleisten damit sowohl die freie Beweglichkeit als
auch die Stabilität der Gelenke und der Wirbelsäule.
Grundumsatz:
entspricht dem Energiebedarf eines Lebewesens, der in völliger Ruhe, in thermoneutraler Umgebung und bei leerem Magen-Darmtrakt bestimmt wird.
Grünmehlpellets:
Um die Trocknung zu beschleunigen, wird Gras fein gemahlen und zu Pellets gepresst. Die Struktur geht verloren, die Verdaulichkeit der Rohfaser sinkt auf die Hälfte und die Fresszeit ist wesentlich
kürzer als bei Pre Alpin Wiesencobs. Grünmehlpellets können nicht als Grundfutter angesehen werden.
H
Histamin:
Sind biogene Amine (niedermolekulare organische Basen) die im Stoffwechsel von Pflanzen, durch Mikroorganismen oder Enzyme aus der Aminosäure Histidin leicht gebildet werden können, d.h. überall, wo
Verderb stattfindet oder Mikroorganismen leben, kann Histamin gebildet werden. (z.B. Silage, verschimmeltes Heu, angegorenes Getreide, faules Obst). Bei Pferden, die eine Überempfindlichkeit
gegenüber Histamin aufweisen, können bereits geringe Mengen allergische Reaktionen auslösen.
Histidin:
Aminosäure; wichtig für das Blut und Immunsystem.
Hormone:
Hormone sind körpereigene Informationsvermittler, die in Drüsen bestimmter Organsysteme gebildet und anschließend ins Blut abgegeben werden. Dann gelangen sie zu Zellen mit bestimmten "Andockstellen"
(Rezeptoren), wo ihre Nachricht gelesen werden kann. Sie sorgen für den Ablauf von Stoffwechsel, Entwicklungsvorgängen und Verhalten.
Hydrolyse:
Aufspaltung einer Substanz unter der Beifügung von Wasser
Hyperlipidämie:
Störung des Fettstoffwechsels (z.B. beim rapiden Abnehmen zur Gewichtsreduktion) aufgrund Erhöhung der Fettkonzentration im Blut.
I
I.E.:
Internationale Einheit: eine internationale einheitliche festgesetzte Menge der Gewichtseinheit einer bestimmten Substanz (z.B. Vitamin, Antibiotikum, Hormon, Arzneimittel), die nach Aufnahme bei
international gültiger Definition oder Bedingung (z.B. Temperatur) in einem Test eine genau definierte Wirkung hat.
Zum Beispiel:
Vitamin A: 1 IE = 0,3 Mikrogramm (1 mcg = 3,33 I.E.)
Vitamin E: 1 IE = (d-alpha-Tocopherol) = 0,67 mg (1 mg = 1,49 I.E.)
Vitamin D: 1 IE = 0,025 Mikrogramm (1 mcg = 40 I.E.)
Inulin:
Kohlenhydrat auf Fructose-Basis, das in verschiedenen Pflanzen als Speicherkohlenhydrat dient: Die Pflanze Topinambur besitzt einen sehr hohen Gehalt (prebiotisch).
K
Kleie:
Fällt bei der Mehlherstellung an. Kleie enthält vor allem die äußeren Schichten des Getreidekorns. Der Rohfasergehalt liegt bei 10-15 %. Vor allem Weizenkleie wird gerne gefressen. Sie wirkt leicht
abführend. Keine zu große Menge (>500 gr.) verfüttern: Gefahr der Verkleisterung im Magen (Kolik!). Kleie nicht in zu großen Mengen bevorraten, da sie leicht Feuchtigkeit annimmt und dann
verdirbt.
Kohlenhydrate:
Wichtigste energieliefernde Stoffe für das Tier. Der Hauptanteil der Kohlenhydrate besteht aus Mehrfachzuckern, Stärke und Cellulose. Es werden Mono-, Di- und Polysaccharide unterschieden,
Hauptbestandteil pflanzlicher Energie, leicht verdaulich.
Krippenfutter:
auch Kraftfutter genannt. Sammelbegriff für alle konzentrierten Futtermittel (Getreidekörner, Mischfutter)
L
Lecitin:
Emulgator, der die Leberfunktion sowie die Aufnahme und Verwertung von Ölen und Fetten aus dem Futter unterstützt.
Leinsamen:
hat verdauungsfördernde Eigenschaften und wirkt sich positiv auf die Darmtätigkeit aus; dazu trägt der hohe Fettgehalt von 33 % bei. Der hohe Anteil an Schleimstoffen überzieht die Magen- und
Darmschleimhaut mit einem schützenden Film. Schwefelhaltige Aminosäuren wirken sich positiv auf Huf und Haarkleid aus. Leinsamen enthält außerdem einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und
Eiweiß. Die im Leinsmen enthaltene Blausäure wird durch Kochen unschädlich gemacht. Goldgelber Leinsamen muss hingegen nicht gekocht werden, da er keine bedeutende Menge an Blausäure enthält.
Lignin:
Gerüstsubstanz, die neben der Cellulose und weiteren Bestandteilen im Stroh enthalten ist. Es bewirkt dort die zusätzliche Versteifung der Fasern.
Linolsäure:
Wichtige "Ungesättigte Fettsäure" (in Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Weizenkeimöl, Distelöl und Fettfischen)
Luzerne:
Luzerne zählt zu den kleeartigen Gewächsen (Leguminosen) und besitzt einen recht hohen Eiweißgehalt und viel Calcium. Luzerne sollte im Hinblick auf ein ausgeglichenes Nährstoffangebot und
Verträglichkeit in Kombination mit eiweißarmen und rohfaserreichen Futtermitteln gefüttert werden.
Lysin:
Essentielle Aminosäure. Lysin ist bedeutendster Eiweißbaustein und Bestandteil von vielen Enzymen. Es ist praktisch in allen Geweben im tierischen Organismus enthalten, hat aber besondere Bedeutung
bei der Bildung kollagener Gewebe. Als bestandteil von Nucleotiden im Zellkern regt es die Zellteilung und damit die Neubildung und das Wachstum an.
M
Melasse:
abgeleitet von "Mel" (lateinisch) für Honig. Es bezeichnet den honigartigen dunkelbraunen Sirup, welcher als Nebenprodukt der Zuckerproduktion anfällt. Melasse enthält noch etwa 50 % Zucker, der aber
nicht mehr kristallisiert werden kann. Neben dem hohen Zuckergehalt enthält die Melasse auch Vitamine und Mineralstoffe.
Menadion / Vitamin K3:
synthetische, hitzestabile Vorstufe des Vitamin K
Mengenelemente:
Teilgruppe der Mineralstoffe. Zu den für das Pferd lebensnotwendigen Mengenelementen zählen Kalzium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlor und Schwefel.
Mikroorganismen:
Kleinstlebewesen wie z.B. Pilze und Bakterien
Milchsäure:
Entsteht bei der Glycolyse sowie durch Milchsäurebakterien. Entsteht sowohl bei der Konservierung (Silage) als auch im Körper u.a. als toxische Gewebemilchsäure (Muskelkater) oder in der Darmflora.
Die zwei Arten der Milchsäure sind die D (-) und L (+)-Milchsäure. Sie kann auch probiotisch wirken und dem Körper z.B. durch Fermentgetreide / Brottrunk zugeführt werden.
Milchsäurebakterien:
Mikroorganismen, die u.a. antibakterielle Substanzen bilden, die antibiotisch auf Krankheitskeime wie Colibakterien oder Clostridien wirken. Bei zu hohem pH-Wert (zu basisch) kann die Fütterung von
Milchsäurebakterien eine Kolonisierung krankmachender Bakterien verhindern.
Mineralstoffe:
Lebensnotwendige nicht-organische Nährstoffe, welche der Organismus nicht selbst herstellen kann. Sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden (Mineralfutter). Man unterscheidet Mengenelemente und
Spurenelemente (Ca, P, Mg, Fe, Zn, J etc.).
Mischfutter:
Kann ein Alleinfutter (einschließlich Rohfaseranteil) oder Ergänzungsfutter sein. Ist aus verschiedenen einzelnen Komponenten zusammmengemischt.
Mutterkorn:
Auf Gräsern, insbesondere Roggen, anzutreffender parasitärer Pilz. Giftig! Der Pilz tritt vermehrt in feuchten Jahren auf. Durch den Einsatz von Fungiziden ist die Verbreitung des Mutterkorns
stark zurückgegangen. Wird in Arzneien verwendet.
O
Omega-3-Fettsäure:
Als Omega-3-Fettsäuren werden eine bestimmte Sorte Fettsäuren bezeichnet. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind essentiell. Sie haben eine günstige Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und
sind ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen. Als Linolensäure sind sie z.B. in Lein- und Sojaöl enthalten.
Öle (pflanzlich):
Pflanzliche Öle sind sehr energiereich, enthalten aber nahezu kein Eiweiß. Öle haben eine positive Wirkung auf den Magen-Darmtrakt. Sie erleichtern den Fellwechsel und ihr Gehalt an lebensnotwendigen
Fettsäuren ist hoch. Zudem wirkt Öl staubbindend, was bei Allergikern vorteilhaft ist.
Organisch gebundene Spurenelemente:
Besitzen hohe Bio-Verfügbarkeit, d.h. die Spurenelemente gelangen problemlos vom Darm ins Blut und stehen dem Organismus zur Verfügung.
P
Pektin:
Pektin ist der Oberbegriff für eine Gruppe von löslichen Ballaststoffen bzw. Rohfasern (z.B. aus Äpfeln, Karotten). Sie übernehmen zusammen mit Zellulose wichtige Stützfunktionen der Pflanzen.
Pektine besitzen eine gewisse gesundheitsfördernde Wirkung und finden wegen ihres Geliervermögens in der Lebensmittelindustrie Verwendung.
Pepsin:
Enzym zur Spaltung von Proteinen
Phosphor:
anorganischer Knochen- und Zahnbestandteil, ein ausgewogenes Verhältnis zum Calcium ist wichtig
Photosensibilisierung:
Herabsetzung der Lichtreizschwelle der Haut. Bei Vorliegen einer Photosensibilität treten Erkrankungen (Rötung, Schwellung, Bläschenbildung) an unpigmentierten Hautbezirken bereits nach normalerweise
unschädlichen Strahlendosen auf. Auslöser sind z.B. Stoffe aus Johanniskraut, Buchweizen, Lupinen, Rotklee, verschiedene Kohlarten aber auch Medikamente.
ph-Wert:
Maß für den Säuregrad einer Lösung auf einer Skala von 0-14. Reines Wasser hat einen pH-Wert von 7, ist also neutral. Saure Lösungen haben einen pH-Wert unter 7; basische von über 7.
Bedeutsam in chemischen / biochemischen Reaktionen.
Prebiotische Stoffe:
dienen dazu, die erwünschten probiotischen Bakterienkulturen im Darm zu ernähren. Sie steigern die Anzahl dieser Kulturen im Darm und führen damit zu einer Hemmung der unerwünschten Bakterien. Die
veränderte Zusammensetzung der Darmflora stärkt das Immunsystem und kann möglicherweise auch das Risiko der Entstehung von Krebs senken.
Probiotische Stoffe:
Nahrungsmittel, die speziell gezüchtete Bakterienkulturen enthalten. Sie sind resistent gegen Magensäure und gelangen im Gegensatz zu herkömmlichen Kulturen in den unteren Darm. Dort fördern sie die
Verdauung, regen das Immunsystem an und regulieren die Darmflora, indem sie vor unerwünschten Keimen schützen.
Portein:
stickstoffreiche Makromoleküle, die aus einzelnen Aminosäuren aufgebaut sind. Neben Kohlenhydraten und Fett wichtigster Energieträger im Futter
Proteinhydrolysat:
mittels Hydrolyse aufgespaltenes Protein (unter 5000 Dalton = Molekülgröße)
Pyridoxin:
wichtig für den Aminosäurenstoffwechsel
R
Riboflavin:
wichtiges Coenzym z.B. in der Fettsäuresynthese
Rohfaser (Rfr):
Der in Säuren und Laugen unlösliche fett-, stickstoff- und aschefreie Rückstand einer Substanz. Sammelbegriff für verschiedene chemische Verbindungen wie z.B. Cellulose (aus Heu), Lignin (Holzfaser)
und Pektine (Rohfaser aus Karotten und Äpfeln); diese variieren sowohl in der Zusammensetzung als auch in der Verdaulichkeit. Rohfaserrreiche Futtermittel optimieren die Verdauung der gesamten
Ration, erhöhen das Volumen der Futterration und die Kauzeit.
Rohfett (Rft):
Gesamtmenge aller tierischen und pflanzlichen Fette im Futter. Sind alle in Äther löslichen Substanzen im Futtermittel. Fette, Lipoide, Wachse, Fettsäuren und fettlösliche Vitamine.
Rohasche (Ra):
Mengen- und Spurenelemente, sowie unlösliche Stoffe wie Sand und Ton.
Rohprotein (Rp):
Summe aus Reineiweiß und N-haltigen Substanzen nicht-eiweißartiger Natur (z.B. Aminosäuren), die in einer Futteranalyse die Eiweißmengen feststellen. Der Gehalt an Rp wird durch Bestimmung des
Stickstoffs (N) ermittelt und dann mit dem Faktor 6,25 multipliziert (N x 6,25 =Rp)
S
Schwarzkümmelöl:
wird schon seit dem Altertum wegen der erfrischenden Würze und den wohltuenden Eigenschaften vielerorts geschätzt. Sogar Mohammed sagte schon:"Schwarzkümmel heilt jede Krankheit außer den Tod". Es
wird als sanftes Mittel zur Harmonisierung des Immunsystems und zur Milderung von allergischen Reaktionen eingesetzt.
Sekundäre Pflanzenstoffe:
Dazu gehören mehr als 30.000 verschiedene Substanzen, die von Pflanzen gebildet werden und als Schutz- oder Abwehrstoffe gegen Schädlinge, als Farb-, Duft- oder Lockstoffe und als pflanzeneigene
Hormone dienen. Auch im Pferdeorganismus üben diese Stoffe eine Vielzahl von Schutzfunktionen aus. Sie können z.B. das Immunsystem stärken, den Körper vor freien Radikalen schützen, Krankheitserreger
abtöten und vieles mehr.
Spurenelemente:
Teilgruppe der Mineralstoffe; die für das Pferd wichtigsten Spurenelemente sind Eisen, Kupfer, Zink, Mangan, Kobalt, Selen und Jod.
T
Thiamin:
wichtiges Vitamin im Kohlenhydratstoffwechsel
Tocopherole: E-Vitamine
Topinambur:
Die Topinambur ist eine Sonnenblumenart, die keine großen Blütenscheiben, dafür aber unter der Erde ein Gelege von Knollen in der Art von Kartoffeln ausbildet. Die gesamte Pflanze enthält zahlreiche
Mineralstoffe, Vitamine und andere gesundheitsfördernde Wirkstoffe.
U
Ungesättigte Fettsäuren (FS):
unter anderem Omega-3 und Omega-6 FS
V
Verdauliche Energie:
Energie im Futter minus Energie im Kot; Abkürzung: DE; Maßeinheit: Megajoule (MJ)
Verdauliches Rohprotein:
Rohprotein im Futter minus Rohprotein im Kot; Abkürzung: DP; Maßeinheit: Gramm (gr)
Viren:
Kleine Partikel aus Protein und Nukleinsäure, die nicht aus Zellen bestehen und deshalb auch keine Lebewesen sind. Sie besitzen jedoch einige Eigenschaften lebender Zellen: Sie benutzen Wirtszellen,
um sich zu vermehren.
Vitamine:
aus lat. vita (Leben) und Amin (stickstoffhaltig); sind organische Verbindungen, die vom Organismus für lebenswichtige Funktionen benötigt werden, wovon aber nur wenige vom Stoffwechsel synthetisiert
werden können. Sie müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden. Einige Vitamine werden dem Körper als Vorstufen (Provitamine) zugeführt, die dann erst im Körper in die Wirkform umgewandelt
werden. Man unterteilt in fettlösliche und wasserlösliche Vitamine.
Vitamin A / Retinol: wichtig für Wachstum und Sehkraft, Vorkommen in Milch, Ei, Leber und Carotinoiden
B-Vitamine:
B1 = Thiamin, B2 = Riboflavin, B6 = Pyridoxin, B12 = Cobalamin
Vitamin C:
immunstimulierend, starkes Anti-oxidans
Vitamin D:
wichtig für den Calciumstoffwechsel
Vitamin E (Tocopherole):
ausschließlich pflanzliche Quellen, Schutzfunktion der ungesättigten Fettsäuren, starkes Antioxidans
Vitamin K:
wichtiger Faktor in der Blutgerinnung, Vitamin K3 als dessen chemisch hergestellte, hitzestabile Variante
W
Weender Analyse:
Ermittlung des Gehalts eines Futtermittels an Wasser, Rohprotein, Rohfaser, Rohfett, Rohasche in einem standardisierten Verfahren
Z
Zink:
wichtig für Hautbildung, Hormonhaushalt, Wundheilung